Der stille Unruhestifter – Wie Gluten unseren Darm beeinflusst

Die Debatte um Gluten und seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit wird intensiv geführt. Während Gluten für einen Teil der Bevölkerung – speziell Menschen mit Zöliakie oder einer Glutenunverträglichkeit – offensichtliche gesundheitliche Probleme verursachen kann, besteht die Vermutung, dass ein viel größerer Anteil der Menschen eine Form der Intoleranz gegenüber Gluten haben könnte, die oft unerkannt bleibt. Diese Menschen könnten die subtilen Zeichen ihres Körpers missverstehen oder ignorieren, die darauf hinweisen, dass Gluten für sie problematisch ist.

Glutenintoleranz – ein verbreitetes Phänomen!

Wir können annehmen, dass Gluten für viele Menschen schädliche Auswirkungen haben können, selbst wenn sie keine offensichtlichen Symptome einer Intoleranz zeigen. Gluten kann eine chronische Entzündung im Darm verursachen, die langfristig zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann, von Verdauungsbeschwerden bis hin zu Autoimmunerkrankungen. Diese Entzündung könnte auch bei Personen ohne diagnostizierte Glutenintoleranz oder Zöliakie auftreten, was darauf hindeutet, dass ein Großteil der Bevölkerung von einer glutenfreien Ernährung profitieren könnte.

Gluten in der Lebensmittelproduktion

Die umfassende Verwendung von Gluten in der Lebensmittelproduktion muss sehr kritisch betrachtet werden. Gluten findet sich nicht nur in offensichtlichen Quellen wie Brot und Pasta, sondern auch in einer Vielzahl von Fertigprodukten, Soßen und sogar in einigen Kosmetika. Diese Allgegenwärtigkeit von Gluten kann es für Menschen mit einer Sensitivität schwierig machen, es zu vermeiden. Die extensive Nutzung von Gluten, in so vielen Produkten, kann potenziell langfristige Gesundheitsrisiken für die gesamte Bevölkerung darstellt. Gluten ist ein natürlich und geschmacksneutraler Kleber, der von der Lebensmittelindustrie als billiger Binder von beispielsweise Aroma genutzt wird.

Gluten und Allergien

Gluten spielt auch bei Allergien eine Rolle. Abgesehen von der Weizenallergie, bei der das Immunsystem spezifisch auf Proteine im Weizen reagiert, kann eine erhöhte Glutenzufuhr bei einigen Menschen allergieähnliche Symptome fördern oder verstärken. Dies steht im Einklang mit der Theorie, dass Gluten das Immunsystem beeinträchtigen und zu einer übermäßigen Immunreaktion führen kann. In diesem Fall spielt auch das Reizdarmsyndrom (RDS) eine Rolle. Gluten ist nicht unbedingt förderlich bei einem Reizdarmsyndrom, da es den Darm zusätzliche unter Stress setzten kann. Beim RDS ist die Darmschleimhaut geschädigt und es können Stoffe aus dem Darm in den Körper gelangen, die Entzündungen fördern und das Immunsystem belasten. Diese Entzündung beschädigt die Zotten im Dünndarm, die lebenswichtig für die Aufnahme von Nährstoffen sind. Die resultierende Schädigung der Zotten führt zu ernsthaften Problemen wie Malabsorption, Durchfall und einem Mangel an essenziellen Nährstoffen. Somit ist Gluten für Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen nicht förderlich und kann gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Immunsystem haben.

Welche Alternativen gibt es zu Weizen, Dinkel, Roggen und Co?

Glutenfreie Ernährung gewinnt zunehmend an Bedeutung, nicht nur für Menschen mit Zöliakie oder Glutenintoleranz, sondern auch für diejenigen, die sich bewusst für eine glutenfreie Lebensweise entscheiden. Zum Glück gibt es eine Vielzahl von glutenfreien Lebensmitteln und Zutaten, die sich hervorragend zum Backen und Kochen eignen. Hier ist eine Liste glutenfreier Lebensmittel, die in der Küche vielseitig einsetzbar sind:

  • Buchweizen: Trotz seines irreführenden Namens ist Buchweizen glutenfrei und kann für Pfannkuchen, Nudeln oder als Beilage verwendet werden.
  • Naturreis: Eine gute Quelle für Kohlenhydrate; beachten Sie jedoch, dass Reis, besonders aus bestimmten Regionen, Arsen enthalten kann. Es wird empfohlen, den Reis vor dem Kochen gründlich zu waschen und in viel Wasser zu kochen, um die Arsenkonzentration zu verringern.
  • Quinoa: Ein nährstoffreiches Pseudogetreide, das sich gut als Beilage oder in Salaten macht.
  • Amaranth: Ein weiteres glutenfreies Pseudogetreide, das ähnlich wie Quinoa verwendet werden kann.
  • Teff: Ein kleines Korn, das oft in der äthiopischen Küche verwendet wird, zum Beispiel zur Herstellung von Injera, einem flachen, fermentierten Brot.
  • Mais (Maismehl, Polenta, Grieß): Vielseitig einsetzbar für Brot, Tortillas oder als Beilage.
  • Sorghum (Hirse): Kann gemahlen als Mehl oder ganz in Salaten und Beilagen verwendet werden.
  • Mandelmehl: Beliebt für glutenfreies Backen, verleiht Backwaren eine feuchte Textur und einen nussigen Geschmack.
  • Kokosmehl: Ein weiteres glutenfreies Mehlersatzprodukt, das sich gut für süße und herzhafte Backwaren eignet.
  • Leinsamenmehl: Kann als Bindemittel in Rezepten verwendet werden und ist zudem reich an Omega-3-Fettsäuren.
  • Tapiokastärke: Aus der Maniokwurzel gewonnen, eignet sich gut als Verdickungsmittel.
  • Kartoffelstärke: Ein weiteres glutenfreies Verdickungsmittel, das in vielen Backrezepten verwendet wird.
  • Pfeilwurzstärke: Kann als Ersatz für Maisstärke verwendet werden und ist ideal zum Andicken von Saucen und Suppen.
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen): Bieten eine gute Proteinquelle und können zu Mehl gemahlen werden, um Brot oder andere Backwaren zu bereichern.
  • Kichererbsenmehl: Beliebt in der indischen und italienischen Küche, zum Beispiel für die Zubereitung von Socca oder Farinata.

 

Viel Vergnügen beim Experimentieren mit diesen tollen Alternativen – es lohnt sich definitiv!